Neuartige Therapie bei akuten und chronischen Schmerzen

Rund 60 Prozent der Deutschen hatten laut Robert-Koch-Institut in den letzten zwölf Monaten akute Rückenschmerzen. Mehr als jeder Zehnte in Deutschland leidet sogar dauerhaft unter Schmerzen. Fehlhaltung, Bewegungsmangel, sitzende Tätigkeit oder Unfallfolgen sind die häufigsten Gründe.

Seit 2015 bietet die Orthopädische Klinik Schloss Werneck eine neuartige, schonende Spritzentherapie gegen chronischen Schmerz an. Dabei wird eine fünfprozentige Glukoselösung in die Faszien gespritzt. Diese umhüllen als Bindegewebe Muskeln und Organe.

Prof. Dr. Christian Hendrich hat diese Therapieform von einem neuseeländischen Schmerzarzt erlernt und in Deutschland unter dem Namen FaszienMeridianTherapie (FMT) eingeführt: „Der Schmerz entsteht an den Stellen im Körper, an denen geschwollene Nerven in den Faszien eingeklemmt sind. Mithilfe von ganz feinen Nadeln spülen wir die schmerzenden Nerven frei und bringen sie zum Abschwellen. Dadurch verschwindet der Schmerz teilweise sofort.“

Dazu braucht der behandelnde Arzt präzise anatomische Kenntnisse über den Verlauf der Nerven im menschlichen Körper. Die Indikationen reichen von Kopf bis Fuß: „Überall wo Nerven in Faszien schmerzhaft eingeklemmt sind, kann die Therapie eingesetzt werden“, so Prof. Hendrich. Das Ziel der FMT: Schmerzmittelgebrauch reduzieren, im besten Falle überflüssig machen, Operationen vermeiden, wieder ein aktiveres Leben ermöglichen.

Mittlerweile hat der erfolgreiche Ruf der Therapie eine Welle der Anfragen an der Orthopädischen Klinik Schloss Werneck ausgelöst. Prof. Hendrich wendet die FMT aber nicht nur bei Schmerzpatienten an, sondern bietet auch regelmäßig Kursprogramme für ärztliche Kollegen an.

Warum Prof. Hendrich die FMT zuerst an sich selbst ausprobiert hat und mit welchem Erfolg, erzählt er im SWR-Film „betrifft“.