Nummer 1 in Europa und weltweit Nummer 3
22. Juli 2024Das Orthopädische Krankenhaus Schloss Werneck hat kürzlich eine bedeutende Marke geknackt: Bereits über 8.500-mal wurde erfolgreich eine Roboter-unterstützte Endoprothese bei Knie- und Hüftoperationen eingesetzt. Diese beeindruckende Zahl macht das Krankenhaus zur Nummer eins in Europa und zur Nummer drei weltweit in der Anwendung der hochmodernen Technologie namens MAKOplasty®.
Anlässlich dieses feierlichen Jubiläums hielt beim offiziellen Festakt im Schloss Werneck Ehrengast Prof. David Matusiewicz von der Hochschule für Ökonomie und Management in Essen eine Rede. Darin hob der Professor für Medizinmanagement die enormen Fortschritte in der medizinischen Forschung hervor und betonte, dass Deutschland in diesem Bereich noch deutlich mehr Potenzial hätte. Er erinnerte daran, dass Deutschland einst als Ingenieursnation weltweit führend war und jetzt erneut große Sprünge in die digitale Zukunft machen müsse.
Werneck in einer Liga mit New York und Florida
Doch wie kam es dazu, dass ausgerechnet eine Klinik im Landkreis Schweinfurt die Technologieführerschaft in Europa übernahm? Der Einsatz des MAKOplasty®-Systems im Jahr 2013 im Schloss Werneck war ein Meilenstein. Dieses computergestützte System ermöglicht minimal-invasive Eingriffe mit beispielloser Präzision. Dabei stellt ein Roboterarm sozusagen den verlängerten Arm des Operateurs dar.
Bezirkstagspräsident Stefan Funk beschrieb beim Festakt die Anschaffung des Systems als „zukunftsweisende Weichenstellung“. Die Entscheidung, 2013 einen Operations-Roboter anzuschaffen, war nicht leicht. Doch Prof. Christian Hendrich, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses, erkannte damals das Zukunftspotential auf einem Kongress in Chicago. Am 11. November 2013 wurde der erste von mittlerweile 4 Robotern in Werneck installiert. Hendrich hob hervor, dass das Schloss Werneck damit heute in einer Liga mit renommierten US-Kliniken spiele. So seien New York, Florida und Werneck heute weltweit die führenden Zentren in Sachen MAKOplasty®.
Doch was sind die Vorteile dieser Methode? Der Einsatz von Robotern in der Endoprothetik erlaubt deren die dreidimensionale Planung per Computer die präzise Anpassung an die individuellen Bedürfnisse der Patienten. Dies führt zu weniger Knochenverlust, schonender Weichteilbehandlung und einer natürlichen Gelenkbewegung.
Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen bei der Anwendung von MAKOplasty®. Die aufwändige Vorbereitung und längere Operationszeiten fallen als Nachteile ins Gewicht, die jedoch durch die schonendere Behandlung und schnellere Genesung der Patienten wieder aufgewogen werden. Tatsächlich, betont Prof. Hendrich, dass viele Patienten bereits wenige Tage nach der Operation nur noch geringe Schmerzen verspüren und schnell mobilisiert werden können.
„Der Nutzen für den Patienten muss immer im Mittelpunkt stehen!“
Gerade deshalb sieht der Experte großes Potenzial in der Weiterentwicklung der Robotertechnologie, insbesondere bei komplexen Hüftoperationen und bei Patienten mit hohen sportlichen Anforderungen. Durch die Einbeziehung der Drehung des Oberschenkelknochens und der Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule in die Hüftplanung können die Prothesen so angepasst werden, dass sie eine optimale Beweglichkeit bieten und praktisch nicht ausrenken können.
Auch bei der Anwendung von Stammzellen und in der 3-D-Bildgebung bietet das Schloss Werneck innovative Lösungen an. Entscheidend dabei ist, so Prof. Hendrich: „Der Nutzen für den Patienten muss immer im Mittelpunkt stehen!“
Neue Podcastfolge über MAKOplasty®
Neugierig geworden zum Thema MAKOplasty® in der Knie- und Hüftorthopädie? Prof. Dr. med. Christian Hendrich spricht in der aktuellen Folge des Orthopodcasts über die aktuellen Entwicklungen dieser technischen Neuerung. Außerdem spricht er darin mit David Matusiewicz, Professor für Medizinmanagement an der Hochschule für Oekonomie und Management in Essen, über Potenziale bei der digitalen Transformation des Gesundheitswesens. Jetzt anhören und informieren!